AiF-FV-Nummer 21824
Entwicklung einer variablen mikrofluidischen Sensorplattform zur Online-Prozessüberwachung miniaturisierter Bioreaktoren
Status & Laufzeit
Abgeschlossen: 01.06.2021 bis 31.03.2024
Forschungsstellen
Leibniz Universität Hannover Institut für Technische Chemie
Callinstr. 5, 30167 Hannover
http://www.tci.uni-hannover.deInstitut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e. V.
Bliersheimer Str. 58 - 60, 47229 Duisburg
http://www.iuta.de
Zusammenfassung
Zur Entwicklung neuer Medikamente bedarf es durchschnittlich mehr als 40 Monate und 25 Mio. US-Dollar, allein um zunächst das Wirkprinzip einer Substanz zu identifizieren. Es folgt eine jahrelange und kapitalintensive klinische Entwicklung. Produzierende Unternehmen sind daher zu Rationalisierungsmaßnahmen angehalten. Als ein Ansatzpunkt gelten in der biopharmazeutischen Industrie die Erhöhung des Parallelisierungsgrades zur Verkürzung der Entwicklungszeiten bei der Stammevaluierung und der Upstream-Prozessentwicklung. Hierfür bieten sich miniaturisierte Systeme an, die im Vergleich zu konventionellen Rührkesselreaktoren einerseits eine Einsparung teurer Kulturmedien und Substrate, andererseits die Durchführung einer Vielzahl simultaner Kultivierungen bei geringem Platzbedarf und höherem Durchsatz ermöglichen. Bei konsequenter Umsetzung können die Entwicklungszeit um einen Faktor von 4-5 verkürzt werden. Vor diesem Hintergrund beabsichtigen die kooperierenden Forschungseinrichtungen die Entwicklung einer variablen Online-Sensor Plattform für miniaturisierte Bioreaktoren sowie die Integration einer miniaturisierten Atline-Flüssigkeitschromatographie mit Massendetektor. Mithilfe dieser Entwicklungen ist die kontinuierliche Bestimmung wesentlicher Prozessparameter möglich. Es erlaubt die Optimierung von Zellwachstum und Zelldichte. Dies führt zu einer erheblichen Steigerung der Produktivität. Die in diesem Forschungsvorhaben angestrebte Entwicklung einer variablen Sensorplattform erfolgt über die additive Fertigung und soll Kosten für Entwicklung von Medikamenten signifikant verringern. Pharmaunternehmen fragmentieren den Herstellungsprozess immer mehr. KMU können die Entwicklung nutzen, um sich als Lohnhersteller gegenüber ausländischer Konkurrenz einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und um den Technologiestandard Deutschland zu stärken. Des Weiteren profitieren KMU als Dienstleister im Bereich der additiven Fertigung.
Förderhinweis
Das Forschungsvorhaben der Forschungsvereinigung Umwelttechnik wird / wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Dokumente
- Abschlussbericht 21824 N als PDF-Datei zum Download
abschlussbericht_21824n.pdf - 3.45MB