Toxikologische Bewertung
Neben der reinen chemischen Analytik zum Nachweis bestimmter Substanzen und deren Konzentrationen in einer Probe, ist die wirkungsbezogene Analytik zur toxikologischen Bewertung einer Probe im Bereich der Umweltanalytik essenziell. Aufgrund der Vielzahl von Substanzen, die in die Umwelt gelangen, ist es nicht möglich alle einzeln zu analysieren und zu bewerten. Mit wirkungsbezogenen Methoden werden in der Regel die Effekte der gesamten Probe betrachtet und mögliche Schäden auf die Umwelt abgeleitet. Zusammen mit Kooperationspartnern werden eine Vielzahl an Bioassays eingesetzt, die diverse Endpunkte (Wirkungsmechanismen) abbilden. Für die Bewertung von Wasserproben werden häufig die akute Toxizität (Leuchtbakterientest), chronische Toxizität (Wachstumsinhibitionstest mit Süßwasseralgen oder Cyanobakterien), hormonelle Aktivität (A-YES, A-YAS, A-YPS), Genotoxizität (umuC-, ames- oder Mikrokern-Test) und die Neurotoxizität (Acetylcholinesterase-Hemmtest) bestimmt. Weitere toxikologische Untersuchungen als auch die Bestimmung der antibiotischen Hemmung oder von multiresistenten Keimen erfolgen im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Zusätzlich zur chemischen Analytik stellen diese Untersuchungen einen wesentlichen Baustein zur Gesamtbeurteilung von Abwasserreinigungsverfahren, zur Identifikation von relevanten Abwassereinleitungen in Gewässer, zur Bewertung von Einzelstoffen und deren Transformationsprodukten sowie der Bestimmung der Gewässerqualität dar.