Hormonelle Wirkung
Hormonell aktive Substanzen gehören zu den organischen Spurenstoffen und werden über Abwässer in die Umwelt eingetragen. Aufgrund der geringen Konzentrationen, in denen diese Stoffe wirken können, ist für ihre analytische Bestimmung eine sehr niedrige Nachweisgrenze im unteren pg/L-Bereich erforderlich. Diese wird am IUTA mit einem Rezeptor-Gen-Assay erreicht, der auf der Hefezelle Arxula adeninivorans basiert. Damit kann die östrogene Aktivität einer Probe mit einer Bestimmungsgrenze von bis zu 10 pg EEQ/L (EEQ = Estradiol-Equivalent-Quotient/-Konzentration) bestimmt werden. Zusätzlich können über weitere Assays auch die androgene, die gestagene und die jeweiligen drei antagonistischen Effekte analysiert werden.
Diese analytische Methode wird am IUTA für viele unterschiedliche Fragestellungen rund um hormonell aktive Substanzen eingesetzt. Ein wesentliches Feld ist dabei die Beurteilung von Gewässerproben und die Prozessbeurteilung. Dabei wird beispielsweise die erweiterte Abwasserreinigung zur Spurenstoffelimination (sog. vierte Reinigungsstufe) hinsichtlich ihrer Reduktion der hormonellen Aktivität beurteilt und die Auswirkungen auf das angeschlossene Gewässer bewertet. Darüber hinaus eignen sich die Arxula-adeninivorans-Assays besonders für die Bestimmung in stark matrixbelasteten Proben wie Kläranlagenzuläufen oder Kanalproben.
Ansprechpartner/-in
Dr. rer. nat. Linda Gehrmann
gehrmann@iuta.de
Tel. +49 20 65 / 418 – 215